„Was bin ich wert?“ – Mit dieser provokanten Einstiegsfrage eröffnete Dr.in Julia Schratz vom Verein „Frauen im Brennpunkt“ ihren Workshop mit der 4CHW zum Thema „Gender Pay Gap“ am 28. Mai 2019.
Noch immer klafft in Österreich eine Lücke von ca. 20 Prozent zwischen dem Einkommen von Männern und Frauen. Nur ein kleiner Teil davon lässt sich erklären, etwa durch den höheren Anteil von Frauen in Teilzeitbeschäftigung, durch die Unterbrechung der Berufslaufbahn aufgrund der Geburt eines Kindes oder durch die niedrigeren Stundenlöhne in Branchen, in denen vorwiegend Frauen tätig sind.
Selber schuld oder einfach eine himmelschreiende Ungerechtigkeit? – Die SchülerInnen der 4CHW konnten beiden Standpunkten etwas abgewinnen. Worin sich alle einig waren: Das Thema ist mehr als komplex und es muss etwas dagegen unternommen werden. Nach eingehenden Diskussionen wurden Vorschläge erarbeitet. So sollten Mädchen und junge Frauen noch stärker dazu ermutigt werden, Ausbildungen im Bereich Naturwissenschaften und Technik zu absolvieren. In diesen Sparten sind Frauen noch immer unterrepräsentiert. Gleichzeitig werden die entsprechenden Berufsgruppen meist höher entlohnt. Ein weiterer Vorschlag war es, Unternehmen dazu zu verpflichten, die Gehälter ihrer Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen offen zu legen und so mehr Transparenz zu gewährleisten.
Jedenfalls, so Frau Schratz, sei es für jede Frau ratsam, sich gut zu vernetzen sowie selbstbewusst aufzutreten, denn wer nur still dasitze, finde auch kein Gehör, oder wie schon in Ute Ehrhardts Buch nachzulesen ist: „Brave Mädchen kommen in den Himmel, böse überall hin.“
Text: Margit Rauch