Wo landet, was im Müll landet?

Dieser Frage ging die Ethikgruppe der 2. bis 4. Klassen nach. Im Rahmen der Beschäftigung mit Nachhaltigkeit besuchten wir das Recycling Zentrum Ahrental. Schon die lange Anreise mit Öffis über Vill mit anschließendem Fußmarsch hinab ins Tal machte uns einmal mehr bewusst, dass wir alle den Müll lieber aus den Augen haben.

Im Recycling Zentrum landet der Rest- und Sperrmüll aus Innsbruck, Schwaz, dem Zillertal und umliegenden Gemeinden. Während dieser früher deponiert wurde, wird er heute in Gruppen mit unterschiedlichen Brennwerten sortiert und nach Linz verkauft, wo er in der Industrie als Brennstoff fossile Brennstoffe ersetzt. Die Brennpakete haben zum Teil einen besseren Brennwert als Holz. Die Asche wird wieder zurückgeliefert und in der Deponie abgelagert.

Beeindruckend war die riesige Halle mit Flach- und Tiefbunker sowie einem riesigen Greifarm mit ca. 3 Tonnen Fassungsvermögen. Im Flachbunker wird der Sperrmüll angeliefert, der auch täglich geschreddert und verarbeitet werden muss, weil dieser sehr leicht zu brennen beginnt. Explosionen und Brände regen keinen der Mitarbeiter mehr auf, es gibt Wochen, in denen es mehrmals brennt. Im Tiefbunker sammelt sich der Restmüll, der parallel dazu verarbeitet wird.

In Tirol fallen pro Person und Jahr rund 130 Kilogramm Restmüll an. Erschreckend war die Aussage, dass mehr als die Hälfte des Restmülls eigentlich Wertstoffe sind und getrennt gesammelt werden müssten. Und faszinierend war die Tatsache, dass es außerhalb der Bunker fast nicht stinkt. Nur die zahlreichen Raben, die immer wieder versuchen, aus den Müllballen Fressbares zu holen, sorgen für Unordnung und halten die Mitarbeiter zusätzlich auf Trab.

Text und Bilder: Bragagna Ulli